Nach Impfung? Mehr als 200 Mädchen mysteriös erkrankt

Montag, den 01. September 2014, Quelle: t-online.de

Mehr als 200 Mädchen leiden in der Kleinstadt El Carmen de Bolivar im Norden Kolumbiens an einer mysteriösen Krankheit. Sie klagen über an Kopfschmerzen sowie Taubheitsgefühlen in den Händen und verlieren immer wieder das Bewusstsein, teilten die Behörden mit.

Eltern befürchten, es könnte sich um eine allergische Reaktion auf eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs handeln. Alle Mädchen waren in den vergangenen Monaten mit dem Impfstoff Gardasil des amerikanischen Herstellers Merck geimpft worden.

Medizinische Versorgung zusammengebrochen

Gesundheitsexperten weisen Spekulationen über den Impfstoff zurück und warnen vor einer Massenhysterie. Die Impfungen seien sicher.
Zugleich kritisieren sie die kolumbianischen Medien, weil diese unbegründete Ängste schürten. Gesundheitsminister Alejandro Gaviria verwies darauf, dass bislang 2,9 Millionen Frauen in Kolumbien mit dem Serum geimpft worden seien. Eine Merck-Sprecherin betonte, dass alle Lieferungen für Kolumbien die nötigen Qualitäts- und Sicherheitstandards erfüllt hätten.

Nach Aussage des Bürgermeisters von El Carmen de Bolivar, Francisco Vega, traten die ersten Fälle im Mai auf. Seitdem habe es eine stetige Zunahme gegeben. Allein über das vergangene Wochenende seien 120 Mädchen mit möglichen Symptomen in die Krankenhäuser geströmt und hätten so einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung verursacht. In keinem Fall seien die Symptome lebensbedrohlich gewesen, alle Mädchen seien inzwischen wieder entlassen worden.

Kommentar: Nicht lebensbedrohlich, aber mit welchen Langzeitfolgen?

Blutuntersuchungen sollen nun weiteren Aufschluss über die Krankheit bringen. Ergebnisse werden in etwa einer Woche erwartet.

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