Armut in Griechenland: Endstation Waisenhaus

Freitag, den 21. März 2014, Quelle: DiePresse
  
Die Krise in Griechenland hat dazu geführt, dass immer mehr Väter und Mütter ihre eigenen Kinder nicht mehr ernähren können.

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© Reuters
Kinder bei einer Essensausgabe in Athen.
 
Kinder sind die Opfer der griechischen Wirtschaftskrise. Mittlerweile gehören Schlagzeilen über tragische Schicksale Mädchen und Buben zum Alltag in Griechenland. Sind Eltern nicht mehr imstande, ihre eigenen Töchter und Söhne zu versorgen, übergeben sie ihre Kinder immer öfter in die Obhut von Hilfseinrichtungen. Zwischen 2009 und 2013 stieg die Anzahl der Familien, die Hilfe durch das Unterstützungsprogramm "Child Support" der Wohltätigkeitsorganisation "SOS-Kinderdorf Griechenland" beantragt haben, laut Statistikern um das fast Zwanzigfache.

Bis vor zwei Jahren fanden 95 Prozent der Kinder wegen Misshandlungen Zuflucht in den SOS-Kinderdörfern. Heute wird die Hälfte der Hilfsanträge von finanziell schwachen Eltern gestellt. Acht von zehn der betroffenen Personen sind griechischer Abstammung, häufig alleinerziehend sowie ohne Verwandte, auf deren Hilfe sie zählen könnten.

Zu wenig zu Essen


Laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF leben mindestens 600.000 Kinder unter der Armutsgrenze und sind unterernährt. Mit jedem Tag steigt die Zahl. Auch Schüler, die aufgrund von Unterernährung kollabieren, sind in Hellas keine Seltenheit mehr.

Im Jahr 2012 gingen bei der Hilfseinrichtung "Kinderlächeln" auf ihrer 24-Stunden Hotline 7.625 Aufrufe ein, die mit Kinderabgaben zu tun hatten. 2013 half "Kinderlächeln" mehr als 10.500 Kindern und deren Familien beim Kampf ums Überleben. Außerdem führt die Organisation eine landesweite Kampagne aus, die Schulmaterialien für bedürftige Kinder sammelt. 2012 wurde damit mehr als 3000 Kinder geholfen.

(APA)

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