Bob Murphy´s "Chaos Theorie"

Sonntag, den 06. Oktober 2013, veröffentlicht auf Globale Freiheit
 
Wie könnte eine libertäre Privatrechtsgesellschaft aufgebaut sein?
Wie läuft das mit den Gefängnissen oder den Gerichten ab?
Wie wird sich privates Recht herausbilden?
Wie schafft man es ohne staatliche Armee ein großes Gebiet zu verteidigen?
Würde nicht einfach das organisierte Verbrechen die Rolle des Staates einnehmen?
Wie funktioniert das mit den einzelnen Versicherungen, welche in einer „Marktanarchie“ vermeintlich die Rolle von Polizei und Armee übernehmen sollen?

Die Frage „Wer baut die Straßen?“ geht am eigentlichen Thema vorbei und sorgt für eine Verschiebung von moralischen (Moral = universell bevorzugtes Verhalten) Gesichtspunkten auf utilitaristische Ansätze. Es geht nicht mehr um die Frage, ob ein staatlicher Monopolist gerechtfertigt handelt, wenn er Aggression in Form von Steuern gegen unschuldige Bürger durchsetzt, sondern es wird vom Voluntaristen verlangt, ein möglichst genaues System vorzuzeichnen, das dann gegen alle möglichen Fehler gefeit sein muss. Sicher ist Kritik an Vorschlägen gerechtfertigt, jedoch gibt es keine schlüssige Erklärung dafür, warum staatliche Aggression gerechtfertigt sein soll und das staatliche System anderen Menschen mit Gewalt aufgezwungen werden darf. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Maßstäbe, die an die libertären Ideen gesetzt werden, nicht nur völlig unrealistisch sind, sondern auch nicht an das jetzige System angelegt werden. Warum das so ist, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Aber abseits davon, dass staatliche Aggression nicht moralisch gerechtfertigt werden kann, sind staatliche monopolistische Ansätze immer ineffizient und absolut verschwenderisch. Um ein Beispiel aus dem nachfolgenden Buch zu nennen: Die US Army kauft Toilettensitze für 1000$ das Stück. Diese Ressourcenverschwendung ist nur in einem staatlichen System möglich, das keinem Wettbewerbsdruck unterliegt. Der Bürokratieapparat kann aufgrund des Mangels an Marktmechanismen einfach keine effiziente Kostenrechnung durchführen.
Einfache, praktische Lösungen verpackt in ein nur 54 Seiten langes Büchlein von Robert P. Murphy, übersetzt auf Deutsch. Dieses Buch soll Denkanstöße dafür geben, wie eine „Marktanarchie“ funktionieren könnte. Die Vorschläge stellen jedoch nur Möglichkeiten dar. Wenn die Freiheit bestehen würde, Systeme auszuprobieren, würde es womöglich anders als hier erdacht kommen, der Markt könnte noch viel bessere Lösungen für gesellschaftliche Probleme finden.
Man muss ihn nur arbeiten lassen.
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Das Buch ist im PDF-Format hier zu lesen.

Besagter Mann ist außerdem sehr unterhaltsam in seinen zahlreichen Vorträgen auf Youtube.
Viel Spaß bei der Lektüre!

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